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24 November 2022

Das Tensegrity-Modell

Durch Faszienmanipulation lassen sich Schmerzen lindern und Beweglichkeit verbessern

„In einem dynamischen Bewegungssystem bewegen (beeinflussen) die Teile das Ganze und das Ganze bewegt die Teile in einem geschlossenen Kreislauf.“

Das Tensegrity-Modell wurde von dem Architekten Buckminster Fuller genutzt und weiter entwickelt. Mit Hilfe des Modells entwarf er diverse Kuppeln, welches er Tensegrity nannte. Durch Verwendung von dreidimensionalen Konstrukten erreichte er eine besonders hohe Stabilität und Festigkeit.

Tensegrity ist eine Struktur der Kraft-Verteilung. Seine Kraft liegt in der Fähigkeit auf Stress mit dessen Umverteilung auf das gesamte System durch Bewegung und Anpassung zu reagieren. Ein Teil ist nie isoliert bzw. auf sich allein gestellt.

Auch der menschliche Körper gleicht der Tensegrity-Konstruktion:

Die Knochen stehen nicht aufeinander sondern hängen/gleiten in Schlaufen ähnlich einer Hängebrücke, die Organe sind faszial eingebettet, die Muskeln umhüllt und durchdrungen.

„In einem dynamischen Bewegungssystem bewegen (beeinflussen) die Teile das Ganze und das Ganze bewegt die Teile in einem geschlossenen Kreislauf.“

Mit anderen Worten: es gibt keine isolierten Teile, (keine isolierten Probleme) im Tensegrity-System. Das System antwortet als Einheit.

Bezogen auf die Therapie behandelt die Therapeut:in den ganzen Körper.

Das Verstehen der Körperanpassung an Stress sind für die Behandlung eminent.


Basierend auf dem Verständnis folgt:

  1. Das Fasziensystem beeinflusst den Blutfluss und das Kapillarsystem.
  2. Fasziale Behandlungsimpulse / -techniken erlauben dem Skelett neue Bewegungsfreiheit.

Anwendung fortgeschrittener Palpationstechniken zum finden und behandeln von Tensegrity-Spannungsfoci welche sich auf den gesamten Körper auswirken.

Mit Hilfe von Mikrobiologen konnten Zellstrukturen dargestellt werden, welche im architektonischen Aufbau und ihren Funktionsweisen in Zelle und Zellverband im Sinne des Tensegrity-Modells agieren. Durch diese Erkenntnis kann die hohe Stabilität der Mikro- und Makrostrukturen unseres Körpers und die Verformbarkeit des Gewebes erklärt werden. Es entstehen Synergieeffekte, welche Form, Funktion und Struktur in einem engen Zusammenhang darstellen und eine Beziehung zueinander bilden.